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Bundestagswahl in Stuttgart ausgezählt:
Beteiligung so hoch wie zuletzt 2002 – Kandidaten von Grünen und CDU gewinnen – AfD und BSW deutlich schwächer als im Bund
Die Stimmen der Bundestagswahl sind in Stuttgart ausgezählt. Laut dem Vorläufigen Endergebnis erhielten Simone Fischer (Die Grünen) und Maximilian Mörseburg (CDU) in ihren Wahlkreisen die meisten Erststimmen.
Fischer lieferte sich im Wahlkreis 258 Stuttgart I ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Elisabeth Schick-Ebert (CDU). Beide erhielten 28,3 % der Stimmen. Der Unterschied ist hauchdünn: Fischer liegt mit 16 Stimmen vor Schick-Ebert. Mit leichten Veränderungen durch Stimmumwidmungen ist bis zum amtlichen Endergebnis zu rechnen. Auf Platz drei folgt Lucia Schanbacher (SPD) mit 15,7 %. Die weiteren Plätze belegen Luigi Pantisano (Die Linke) mit 8,8 %, Steffen Degler (AfD) mit 8,6 % und Judith Skudelny (FDP) mit 5,8 %.
Im Wahlkreis 259 Stuttgart II ist das Ergebnis deutlicher: Hier liegt Maximilian Mörseburg (CDU) mit 30,4 % der Stimmen klar vor Anna Christmann (Die Grünen), die 21,3 % erreichte. Dahinter folgen Dietmar Bulat (SPD) mit 15,9 %, Michael Mayer (AfD) mit 14,6 %, Aynur Karlikli (Die Linke) mit 9,0 % und Mark Wieczorrek (FDP) mit 4,2 %. Ob Mörseburg oder Fischer tatsächlich in den Bundestag einziehen werden, hängt auch vom bundesweiten Wahlergebnis ab.
Deutlich ist das Ergebnis der Zweitstimmen. Die CDU erhielt stadtweit 26,5 %. Dahinter folgen die Grünen mit 21,6 %, die SPD mit 15,6 %, die AfD mit 11,4 %, die Linke mit 10,9 %, die FDP mit 6,6 % und das BSW mit 4,0 %.
Die Wahlbeteiligung in Stuttgart lag mit 82,9 % deutlich über dem Niveau der letzten Bundestagswahl (78,5 %). Zuletzt wurde 2002 eine ähnlich hohe Beteiligung festgestellt. Diese Ergebnisse gab der Kreiswahlleiter Dr. Clemens Maier am Abend des 23. Februars bekannt.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper erklärte: „Diese Bundestagswahl war eine Richtungswahl in stürmischen Zeiten. Deswegen hat sich die Wahlbeteiligung auch deutlich verbessert – in Stuttgart um vier Prozentpunkte. Stuttgart war bisher mit acht Abgeordneten im Deutschen Bundestag vertreten, derzeit zeichnen sich jedoch deutlich weniger Stuttgarter Abgeordnete ab. Dies wäre leider eine Schwächung Stuttgarts in Berlin.“
Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier zeigte sich als Kreiswahlleiter zufrieden: „Ich bin äußerst zufrieden, wie wir diese Wahl organisieren und umsetzen konnten. Ich danke den rund 3.500 ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für ihren unermüdlichen Einsatz. Ihr Engagement ermöglicht eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahlen, die die Grundlage unseres politischen Systems bilden. Die hohe Beteiligung bei dieser vorgezogenen Bundestagswahl zeigt, wie bedeutsam den Bürgerinnen und Bürgern die aktuellen Diskussionen sind. Vielen Dank daher an alle, die sich in den Wahllokalen engagiert oder in den städtischen Ämtern für den reibungslosen Wahlablauf gesorgt haben.“
Die Bundestagswahl fand dieses Jahr unter veränderten Vorzeichen statt. Zum ersten Mal kam das neue Wahlrecht zum Einsatz. Überhang- und Ausgleichsmandate gibt es nicht mehr, und die Größe des Bundestags wird auf 630 Sitze beschränkt. Nach dem neuen Wahlrecht bekommt der Wahlkreisbewerber mit den meisten Erststimmen nicht zwangsläufig ein Direktmandat. Stattdessen zieht ein Wahlkreissieger nur dann ein, wenn der Sitz durch ausreichend Zweitstimmen gedeckt ist. Das bedeutet, dass die Sitze, die einer Partei im Bundesland laut Zweitstimmenergebnis zustehen, zunächst an die siegreichen Wahlkreisbewerber mit den höchsten Erststimmenanteilen vergeben werden. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass in den Stuttgarter Wahlkreisen keiner der Bewerber im neuen Bundestag vertreten sein wird.
Der Kreiswahlausschuss stellt am Dienstag, 25. Februar, um 16 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses das amtliche Endergebnis fest.
Alle Ergebnisse der Bundestagswahl sind nachzulesen unter: https://www.stuttgart.de/service/wahlen/bundestagswahl-2025/wahlergebnisse.php
