Aktuelles
Schmuddelecken und Starkregengefährdung im Visier:
Bezirksbeirat beschäftigt sich mit Themen Hochwasserschutz, Sauberkeit und Verschönerung des Bahnhofsumfelds
Blanke Betonwände, trister grauer Asphaltboden, herumliegender Müll, eine schummrige Atmosphäre bei Dunkelheit – das Umfeld des Zuffenhäuser Bahnhofs wirkt nicht gerade attraktiv.
Das ist seit langem bekannt, und seit langem ist klar, dass etwas geschehen soll. Dank des Konzepts „Stadtteilzentren konkret“ bietet sich auch die Chance dafür. In der jüngsten Sitzung des Zuffenhäuser Bezirksbeirats brachte Hermann-Lambert Oediger vom Amt für Stadtplanung und Wohnen die Räte auf den neuesten Stand. Grundlage für die angedachten Maßnahmen ist der Entwurf des Stuttgarter Büros Glück, das als Sieger aus dem Planungswettbewerb hervorgegangen ist. Er ist in zwei Abschnitte untergliedert: Zunächst sollen der östliche Teil des Bahnhofsvorplatzes samt der Fläche vor dem Kulturzentrum und der westliche Eingang auf das Areal (Fußgängersteg Bessemer Straße) in Angriff genommen werden. Vorgesehen ist, dass zahlreiche Grünflächen, Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellplätze sowie Barrierefreiheit dort künftig für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Die massive Betonwand zwischen Bahnhofsvorplatz und dem Busbahnhof soll abgerissen und das Gelände aufgelockert werden. Phase zwei umfasst dann die Burgunderstraße sowie die diversen Eingänge ins Quartier, ebenso wie die Unterführung und den Platz rund um das Gleisdreieck. Die konkreten Planungen sollen im zweiten Quartal 2023 starten. Für das Gesamtvorhaben ist nach aktuellem Stand eine Summe von rund 3,9 Millionen Euro veranschlagt. Bislang stehen allerdings erst zwei Millionen Euro zur Verfügung. Wie die Finanzierungslücke geschlossen werden soll, ist noch nicht geklärt. Für den Doppelhaushalt 2024/2025 jedenfalls sollen 550 000 Euro angemeldet werden, weitere 50 000 Euro für das Förderprogramm zur Revitalisierung von Ladenlokalen. Der entsprechenden Verwaltungsvorlage stimmten die Räte einhellig zu.
Ebenfalls beschäftigt haben sich die Beiräte mit dem Hochwasserschutz des Feuerbachs. Nach den Überschwemmungen des Jahres 2018 ist es dringend nötig, das knapp 20 Kilometer lange Gewässer, das durch Stuttgart fließt, besser gegen die Wirkung von Starkregen zu schützen. Das betrifft auch Abschnitte in Zuffenhausen wie die Aspacher Straße, die Taläckerstraße sowie die Spitalhofstraße. Dort sollen neue Schutzwände gebaut sowie bestehende Wände und Mauern erhöht und verlängert werden. Ganz oben auf der stuttgartweiten Prioritätenliste steht dabei die Spitalhofstraße. Insgesamt sollen 6,2 Millionen Euro in das gesamte Hochwasserschutzprojekt fließen, 870 000 Euro davon sind für den Stadtbezirk Zuffenhausen vorgesehen.
Einmal mehr stand das Thema Sauberkeit auf der Tagesordnung. Zusammen mit zwei Mitarbeitern war war Markus Töpfer, der Geschäftsleiter Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS), ins Bürgerhaus gekommen, um kurz zu berichten und Fragen zu beantworten. Er erläuterte, dass in seiner Betriebsstelle 70 Mitarbeiter beschäftigt seien, 60 davon wären vor Ort, um in Stuttgart für Sauberkeit zu sorgen. Regelmäßig würde gereinigt und geprüft. Bei Bedarf schaue man an neuralgischen Punkten öfters vorbei. Der Hans-Scharoun-Platz, der Kelterplatz und der Emil-Schuler-Platz würden einmal wöchentlich gereinigt. Sollten sich Probleme ergeben, werde „nachgesteuert“. Auch sei es möglich, an Hotspots statt der üblichen 90-Liter-Mülleimer andere Behälter mit einem Fassungsvermögen von 240 Litern aufzustellen - beispielsweise vor dem Rewe-Einkaufsmarkt in der Unterländer Straße. Problematisch seien die Kaugummireste auf der Straße: Kämen dagegen Reinigungsmaschinen zum Einsatz, könnten die Gehwegplatten Schaden nehmen. Was das Trottoir im Bereich der Bushaltestelle vor dem Rewe betreffe, stünden hier allerdings die Grundstückseigentümer in der Pflicht. In diesem Zusammenhang kam auch aus Reihen der Bezirksbeiräte die Forderung nach mehr Eigenverantwortung der Hauseigentümer, aber auch der Bürger. Ansonsten, so Angelika Sauer von der CDU-Fraktion, müsse der Strafenkatalog der Stadt zur Anwendung kommen. Kurz angesprochen wurden auch Probleme bei Abholung der Gelben Säcke. Töpfer räumte ein, dass der neue Dienstleister seine Sache bislang nicht wirklich gut mache. Er kündigte an, dass im Sommer eine stadtweite Studie zur Sauberkeit in Stuttgart erarbeitet werden solle.
Fotos:
Oben: Bahnhofsvorplatz: Mit Fördermitteln aus dem Programm „Stadtteilzentren konkret“ soll der triste Bahnhofsvorplatz aufgehübscht werden.
Unten: Thema Sauberkeit: So schnell wie möglich sollen ältere Mülleimer durch neuere Modelle mit Aufsatz für Zigarettenkippen ersetzt werden.