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Stadtteilhaus wird teurer und kommt später:

Gesamtkosten für Projekt „ZuffenHaus“ nun bei 12 Millionen Euro - Arbeiten sollen in einigen Monaten beginnen

| ZuZu Redaktion | Aktuelles

Schon oft hat sich der Bezirksbeirat mit dem geplanten Stadtteilhaus und der auf dem Nachbargrundstück geplanten Kindertagesstätte beschäftigt. Die beiden Teilprojekte firmieren unter dem gemeinsamen Oberbegriff „ZuffenHaus“ und hatten sich immer wieder verzögert.

In der jüngsten Sitzung war es nun wieder so weit: Leopold Dörner vom Amt für Stadtplanung und Wohnen hat die Beiräte auf den neuesten Stand gebracht und ihnen die aktuelle Beschlussvorlage (Baubeschluss und Vergabeermächtigung) der Verwaltung vorgestellt. Daraus geht hervor, dass das Projekt teurer wird als ursprünglich vorgesehen und sich der Zeitplan erneut nach hinten verschiebt. Doch es gab auch gute Nachrichten: Die Baugenehmigung liegt mittlerweile vor.

Dass im Zuffenhäuser Ortskern ein Stadtteilhaus und eine Kindertageseinrichtung entstehen sollen, ist schon seit einiger Zeit geplant. Bereits 2013 war das Projekt Thema im Bezirksbeirat, zwei Jahre später hatte der Gemeinderat einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst. Dieser sah den Umbau des Gebäudes Lothringer Straße 13A sowie den Neubau einer Kita mit vier Gruppen auf einem Nachbargrundstück an der Elsässer Straße 6A vor. Im Rahmen weiterer Untersuchungen zeigte sich dann aber, dass für eine viergruppige Kita der Platz nicht ausreicht. Deshalb musste umgeplant werden. 2019 war ein entsprechender Projektbeschluss im Bezirksbeirat präsentiert worden. Damals war von 8,4 Millionen Euro Gesamtkosten die Rede. Zuletzt hatten sich die Beiräte Ende 2021 mit dem Vorhaben beschäftigt, damals stand eine Gesamtsumme von knapp zehn Millionen Euro im Raum.

Seit Anfang Mai 2023 gibt es nun eine neue Vorlage der Verwaltung. Sie beziffert die Gesamtkosten auf knapp 12 Millionen Euro. Auch ein neuer Zeitplan ist da: Läuft alles reibungslos (was bei diesem Projekt bislang eher nicht der Fall war), dann soll die Sanierung des Altbaus an der Lothringer Straße 13A in der zweiten Jahreshälfte 2024 beendet sein und der benachbarte Kita-Neubau an der Elsässer Straße 6A könnte spätestens Anfang 2025 fertig werden. Die Arbeiten für das Gesamtprojekt sollen mit der Sanierung des Bestandsgebäudes beginnen, erst danach kommt dann der Neubau an die Reihe. So wird ermöglicht, dass die Baustelle zunächst über das Grundstück Elsässer Straße 6A angefahren werden kann. Laut Dörner sollen Bagger und Bauarbeiter spätestens im Oktober 2023 anrücken.

Dass es zu Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen kommt, hat mehrere Gründe: Der Vertrag mit dem ursprünglich beauftragten Planungsbüro wurde aufgehoben, ein neues Architekturbüro (Queisser, Karlsruhe) musste gefunden werden. Ebenfalls nachteilig auf den Zeit- und Kostenplan wirkte sich eine nochmals notwendig gewordene Änderung der Entwurfsplanung sowie notwendige Sicherungsmaßnahmen an einem Nachbargebäude aus. Außerdem gilt für das Vorhaben das, was auch für viele andere Projekte gilt: Die in letzter Zeit gestiegenen Baupreise führen zu höheren Kosten. Ebenso wie die Heizung: War ursprünglich ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk angedacht, so soll nun eine Wärmepumpe installiert werden. Für die Dächer beider Gebäude sind Fotovoltaikanlagen vorgesehen.

Die Gesamtsumme von aktuell 11,97 Millionen Euro verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die beiden Teilvorhaben. Jeweils rund sechs Millionen Euro werden für den Umbau und die Modernisierung des Gebäudes Lothringer Straße 13A und den Neubau der dreigruppigen Kita an der Elsässer Straße 6A gebraucht. Das Bestandsgebäude an der Lothringer Straße 13A stammt aus dem Jahr 1928, ist dringend sanierungsbedürftig und steht momentan leer. Es soll komplett entkernt werden, der Anbau mit dem Treppenhaus wird abgerissen. Früher war in dem Gebäude unter anderem das Service- und Begegnungszentrum der Awo untergebracht, das aber schon seit einiger Zeit Interimsräume an der Unterländer Straße nutzt. Die Trägerschaft des neuen, barrierefreien Stadtteilhauses wird weiterhin bei der Awo bleiben. Im neuen Stadtteilhaus soll es künftig ein altersübergreifendes Angebot für Menschen aus dem Quartier geben.

Die neue Kindertagesstätte Elsässer Straße 6A wird Platz für maximal 40 Mädchen und Buben in drei Gruppen haben. Die Kita bekommt zwei Geschosse und liegt direkt am Stadtteilhaus. Die beiden Gebäude sind baulich voneinander getrennt, es wird aber eine Verbindung geben.

Die Bezirksbeiräte votierten einstimmig für den Baubeschluss. Die endgültige Entscheidung über die Vorlage fällt am 22. Juni im Stuttgarter Gemeinderat.

 

Von Bernd Zeyer

Foto 1, oben (Gebäude): Das seit einiger Zeit leer stehende Gebäude an der Lothringer Straße 13A soll kernsaniert werden. Dort wird das neue Stadtteilhaus einziehen.

Foto 2, unten (Wiese): Auf diesem Grundstück an der Elsässer Straße 6A soll eine dreigruppige Kita gebaut werden.

Fotos: Bernd Zeyer

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