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Mit Hornissen und Wespen leben

| ZuZu Redaktion | Aktuelles

Mit den steigenden Temperaturen sind jetzt auch wieder Wespen und Hornissen verstärkt aktiv. Die Jungköniginnen sind auf der Suche nach geeigneten Plätzen für das neue Nest.


Immer öfter nisten sie sich dabei im Rollladenkasten oder auf der Terrasse ein. Noch bis zum Spätsommer wird am Nest gebaut und die Nachkommen werden mit Nahrung versorgt. Manchmal sind die Tiere auch dort aktiv, wo sie unmittelbar mit uns Menschen in Kontakt kommen können. Dies führt mitunter zu Konflikten. Dabei werden für den Menschen nur zwei Wespenarten lästig: die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Beide Arten bauen ihre Nester in dunklen Hohlräumen, im Boden, hinter Verkleidungen oder auf Dachböden. Freihängende, sichtbare Nester gehören fast immer anderen Wespenarten. Da diese Nester viel auffälliger sind, fallen sie sehr häufig unnötigen Verfolgungsmaßnahmen zum Opfer.

Wespen sind nützliche Tiere, die Blüten bestäuben und Schädlinge bekämpfen. Ein einziges Wespenvolk kann pro Tag bis zu 5.000 Fliegen oder andere Insekten vertilgen. Ihr schlechter Ruf beruht auf ihrer Fähigkeit, sich mit ihrem Stachel zu verteidigen. Sie ernähren sich von zuckerhaltiger Nahrung und füttern ihre Brut mit Insekten. Im Herbst sterben alle Tiere eines Nestes, es wird nicht wieder besiedelt. Nur die Königin überlebt und gründet im nächsten Frühjahr ein neues Nest. Hat eine Wespenkönigin am Haus oder im Garten begonnen ein Nest zu bauen und können zwei bis drei Meter Abstand vom Nest eingehalten werden, sollte man die Tiere in Frieden lassen.

Es empfiehlt sich, ruhig zu bleiben, heftige Bewegungen zu vermeiden und die Tiere nicht anzupusten. Süße Speisen und Getränke im Freien sollten abdeckt und Kleinkindern nach dem Essen Mund und Hände abgewaschen werden. Vom Kauf von mit süßem Saft oder Bier gefüllten Wespenfallen ist abzuraten. Die Tiere sterben in der Flüssigkeit einen qualvollen Tod. Zudem gehen nur alte Tiere in die Falle. Das aktive Volk wird nicht dezimiert. Wespen können von bestimmten Düften, wie Parfum oder Cremes, angelockt werden. Außerdem fliegen Sie gerne auf bunte Kleidung. Ein Fliegengitter verhindert das Eindringen in Wohnräume. Wenn ein einzelnes Tier im Haus ist, kann es durch die Zugluft zweier geöffneter Fenster nach draußen geleitet werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Wespe in einem Glas zu fangen und draußen frei zu lassen. Im Herbst und Winter sollten alle möglichen Einfluglöcher am Haus abgedichtet werden, damit im kommenden Frühjahr dort keine Wespen mehr einziehen.

Hornissen sind sehr friedliche Tiere. Sie reagieren nur dann aggressiv, wenn man zu nahe an ihr Nest kommt und die Flugbahn versperrt oder wenn man wild nach ihnen schlägt. Sie können stechen, aber ihr Stich ist nicht heftiger als ein Wespenstich. Sie kommen im Gegensatz zu Wespen nicht zum gedeckten Tisch im Garten oder auf der Terrasse. Hornissen sind mittlerweile durch Bekämpfungsmaßnahmen und den Mangel an Lebensräumen gefährdet. Die Tiere sind tagaktiv, gehen aber auch noch bei fast völliger Dunkelheit auf Insektenjagd. Sie fliegen dabei ähnlich wie Nachtfalter dem Licht entgegen und landen häufig dabei in Wohnräumen. Wird das Licht gelöscht, findet die Hornisse den Weg nach draußen. Wegen ihrer Gefährdung und ökologischen Bedeutung sind Hornissen naturschutzrechtlich besonders geschützt. Eingriffe in Hornissennester dürfen nur in Ausnahmefällen mit behördlicherGenehmigung erfolgen, wenn beispielsweise eine Gefahrenlage für Personen besteht, etwa beim Vorliegen spezieller Allergien oder im Umfeld von Kindergärten. Dann muss das Hornissennest gegebenenfalls entfernt oder umgesiedelt werden. In Stuttgart sind in solchen Fällen die Fachleute der Feuerwehr unter der Telefonnummer 216-70 die richtigen Ansprechpartner.

 

Mehr Informationen und Ansprechpartner zu dem Thema enthält das Faltblatt „Mit Wespen und Hornissen leben“. Es liegt an der Infothek im Rathaus aus. Das Faltblatt und telefonische Beratung gibt es auch bei der Umweltberatung in der Gaisburgstraße 4. Die Umweltberatung ist telefonisch unter 216-88600 oder über E- Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. erreichbar.

 

(Image: freeimages.com)