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Richtfest für ein Zuffenhäuser Schmuckstück:
Neues Jugendfarm-Gebäude ist der Erfolg jahrelanger Bemühungen
Nach jahrelangen Bemühungen und Behördengängen von Seiten der Verantwortlichen der Kinder- und Jugendfarm Zuffenhausen konnte am Mittwoch, 15. Mai, auf der Schlotwiese das Richtfest für das neue Farmgebäude gefeiert werden.
Bei leichtem Nieselregen gab Zimmermeister Glemser (Fa. Rikker) vom Dach des schmucken Gebäudes seinen „Segen“. Eine kleine erlesene Schar von Ehrengästen verfolgte die schlichte Zeremonie, die passender Weise mit alkoholfreiem Bio-Fruchtsaft vollzogen wurde. Mit dabei neben den beteiligten Handwerkern auch Grünen-Stadträtin Silvia Fischer und Angelika Sauer (CDU) vom Bezirksbeirat sowie Volksbank-Vorstand Eric Hartung und als „Stargast“ kein Geringerer als Porsche-Betriebsrat a.D. Uwe Hück.
Fast auf den Tag genau vor 9 Jahren besuchte Hück zum ersten Mal die Jugi auf der Schlotwiese mit seinem damaligen Chef Dr. Wendelin Wiedeking im Schlepptau, und es sollte der Beginn einer äußerst „fruchtbaren“ Beziehung werden. Hück machte ein Jahr später bei seinem damaligen Arbeitgeber Porsche 22.500 Euro aus dem Benefiz-Lauf locker und sorgte so für die bis heute größte Einzelspende an die Zuffenhäuser Jugendfarm. Auch Dr. Wiedeking war damals so vom „kleinen Kinderparadies“ auf der Schlotwiese angetan, dass er über seine nach ihm benannte Stiftung Gelder freimachte (inzwischen 20.000 Euro), um den damals schon geplanten Neubau zu unterstützen.
Dass Uwe Hück von seinen rhetorischen Fähigkeiten bis heute nichts eingebüßt hat, bewies er mit einer emotionalen Grußadresse, in deren Verlauf er in seiner heutigen Eigenschaft als Vorstandsmitglied der Wiedeking-Stiftung weitere Hilfe in Aussicht stellte. „Ihr macht einen so tollen Job, da stehen wir weiter voll hinter Euch“, lobte er an die Adresse der Vorstände Alexander Nickel und Hans-Peter Mangold von der Kinder- und Jugendfarm Zuffenhausen e.V. Und dort ist natürlich weiterhin jede finanzielle Hilfe willkommen. „Zwar konnten wir dank der städtischen Zuschüsse bisher unseren Verpflichtungen in der Bauphase gut nachkommen,“ so Vorstand Nickel, um gleich hinzuzufügen: „Aber weder die Inneneinrichtung noch die Teuerungsrate bei den Baukosten sind bisher gedeckt“. Trotzdem sieht er keinen Grund zum Pessimismus, zumal auch schon von der Stadtverwaltung positive Signale in Richtung Endfinanzierung zu vernehmen waren.
Rechtzeitig vor Ende der offiziellen Richtfestfeier traf auch noch Zuffenhausens Bezirksvorsteher Saliou Gueye auf der Schlotwiese ein. Ihm, der seit Jahren als Schirmherr für den Neubau fungiert, ist das künftige Schmuckstück an der Hirschsprungallee längst zur Herzensangelegenheit geworden. Mit den Worten „Dieses kleine Juwel für unseren Nachwuchs ist nur zustande gekommen dank der Beharrlichkeit aller Jugendfarmler und ihrem Vorstand, der trotz mancher bürokratischer Hürde nie aufgegeben hat. Das ist genau der Geist den wir brauchen, und die beste Investition in die Zukunft“, setzte Zuffenhausens Rathauschef den Schlusspunkt unter eine schlichte aber doch eindrucksvolle Richtfest-Feier für ein Gebäude, das noch vor wenigen Jahren unter die Rubrik „Luftschloss“ gefallen wäre.
Von H.P. Mangold
FOTO 1 (oben):
Gruppenbild mit Sponsoren.. Die Jugendfarm-Vorstände Alexander Nickel (links) und Hans-Peter Mangold (rechts) mit Volksbank-Vorstandsmitglied Eric Hartung (Zweiter von links) und Uwe Hück (Wiedeking-Stiftung, Zweiter von rechts). (Foto: Mangold)
FOTO 2 (unten):
Ein Hoch auf das neue Zuffenhäuser Schmuckstück: Zimmermeister Glemser (links) bei der Richtfest-Zeremonie auf dem Dach des neuen Jugendfarm-Hauptgebäudes. (Foto: Mangold).
INFO:
Bereits im Jahr 2008 gab erste konkrete Pläne für ein neues Farmhaus. Trotz eines Zuschusses von 200.000 Euro über den 1. Bürgerhaushalt 2012 drohte das Projekt aufgrund eines fehlenden Bebauungsplans zu scheitern, zumal auch der seit damals amtierende Vorstand nach erfolglosen Bemühungen um eine Lösung zurücktrat. Damit stand der Betreiberverein und damit die seit 1972 bestehende Einrichtung auf der Schlotwiese vor dem Aus. Erst der 2017 gewählten neuen Vereinsspitze gelang es, nach zähem Ringen über insgesamt sechs Jahre eine Baugenehmigung zu erhalten und daneben weitere Zuschüsse (370.000 Euro und 350.000 Euro) zu akquirieren. So konnte schließlich am 1. Mai 2023 das Baugesuch eingereicht werden und nur wenige Wochen später folgte die Baugenehmigung. Baubeginn war Anfang 2024 und die Einzug ins neue Gebäude soll nach den Sommerferien erfolgen.