Aktuelles
Semester-Eröffnungsvortrag der vhs:
Sklaven, Kolonialismus und Unabhängigkeit - Senegals langer Weg in die Demokratie
Am 21. September fand der Semester-Eröffnungsvortrag der Volkshochschule Stuttgart (vhs) in der Zuffenhäuser Zehntscheuer mit einem gleichsam interessanten wie spannenden Thema statt.
Es ging um die aktuelle politische und kulturelle Situation im Senegal. Die Präsentation wurde von Saliou Gueye gehalten, der seit dem 01.10.2021 Bezirksvorsteher in Zuffenhausen ist.
Die Begrüßung würzte Gueye mit Anekdoten über Unterschiede, die ihm bei seiner Ankunft in Deutschland auffielen und die für die schwierige Anpassung an das Leben in einem fremden Land und vor allem in einer fremden Kultur standen.
Nachdem er so die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer im Saal gewonnen hat, schilderte er anhand einer PowerPoint-Präsentation die geografischen und dann die demographischen Daten des Senegals.
Die verschiedenen Aspekte seines Heimatlandes wurden beleuchtet, angefangen bei der Religion, die überwiegend muslimisch ist, bis hin zur Sprache, die, wie Gueye ausführte, offiziell Französisch ist, obwohl das Wolof als Verkehrssprache gilt. Die zahlreich erschienenen Bersucher*innen erfuhren, dass diese eine der Folgen des jahrelangen französischen Kolonialismus ist, der das Land noch bis heute prägt.
Nach der Unabhängigkeit wurde in der Republik Senegal ein Regierungsmodell eingeführt, das sich stark an Frankreich orientierte und der Senegal ist bis heute eine stark zentralisierte Präsidialrepublik.
Während seiner Präsentation empfahl Gueye das Buch „Roots“ von Alex Haley, das sich mit dem Thema der Versklavung der Afrikaner beschäftigt.
Aber auch optimistische Fakten, wie etwa der technologische Fortschritt des Landes oder die Verbesserung der Stellung der Frau in der Gesellschaft wurden beleuchtet.
Während der Präsentation fehlte es zudem auch nicht an Ironie in Bezug auf rassistische, oder, wie Gueye sie nannte, “ignorante" Kommentare, die zum Nachdenken anregten.
Nach Abschluss des Vortragsteils hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen und machten davon auch reichlich gebrauch.
Der Abend endete mit einem Dank an Gueye von der vhs für seine hochinteressanten Einblicke und einem bereitgestellten Buffet, an dem man vorzügliche senegalesische Spezialitäten probieren konnte.