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Überwiegende Mehrheit der Stuttgarter lehnt Genderzeichen ab - OB Nopper empfiehlt Stadtverwaltung Verzicht

| ZuZu Redaktion | Aktuelles

Stuttgarts Oberbürgermeister Nopper hat in einem Rundschreiben an alle Beschäftigten der Stadtverwaltung die Empfehlung ausgesprochen, dass die Stadtverwaltung Stuttgart in der Regel keine Gender-Sonderzeichen verwendet.

„Dies gilt insbesondere dann, wenn wir uns an ein breites Publikum wenden. Viele Menschen empfinden die Behördensprache ohnehin als schwer verständlich und sperrig. Sie sollte durch eine Gendersprache nicht noch schwerer verständlich werden. Als öffentliche Verwaltung sollten wir die Sprache der Bürgerschaft sprechen und die Menschen sollten uns verstehen können.“ 

Laut Nopper ist die Verwendung einer verständlichen Sprache insbesondere auch deshalb wichtig, weil die Lese- und Textkompetenz seit Jahren abnehme und dies sowohl bei Menschen, die Deutsch als Muttersprache hätten, als auch bei denjenigen, die eine andere Muttersprache hätten. „Eine Gendersprache mit Gender-Sternen, Gender-Doppelpunkten und Gender-Pausen schließt mehr Menschen aus, als – möglicherweise mit guter Absicht – eingeschlossen werden.“ Texte sollten zudem vorlesbar sein, auch mit Blick auf die grundsätzliche Tendenz in den Medien, Texte in vorlesbarer Form zur Verfügung zu stellen. 

Wo immer möglich und stilistisch vertretbar, soll nach Noppers Empfehlung die Beidnennung erfolgen. Um eine gehäufte Beidnennung zu vermeiden, könnten auch geschlechtsneutrale Begriffe wie „Gäste“ oder „Mitwirkende“ verwendet werden. „Verständlichkeit und Lesbarkeit sind maßgebend“, heißt es in dem Rundschreiben des Oberbürgermeisters. 

Die Verwendung von Gender-Sonderzeichen bleibt grundsätzlich zulässig. In diesem Punkt unterscheidet sich die Haltung der Stadtverwaltung von derjenigen der Landesregierung. Nopper schreibt jedoch: „Sofern Teile der Stadtverwaltung in ihrer Korrespondenz und in ihren Publikationen ein Gender-Sonderzeichen verwenden möchten, sollte diese Entscheidung auch davon abhängig gemacht werden, ob dies dem Sprachverständnis und Sprachgebrauch der adressierten Zielgruppe entspricht.“ 

In seinem Rundschreiben verweist der Oberbürgermeister auf die Ergebnisse der repräsentativen Stuttgart-Umfrage 2023 des Statistischen Amts der Landeshauptstadt Stuttgart. Diese hätten gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Verwendung von Gender-Sonderzeichen ablehne. Überdies habe sich der Rat für deutsche Rechtschreibung in seiner Stellungnahme vom 15. Dezember 2023 erneut für eine geschlechtergerechte Sprache, aber gegen die Verwendung von Gender-Sonderzeichen ausgesprochen. 

Nopper schließt sein Rundschreiben mit dem Hinweis: „Es gibt viele Möglichkeiten, geschlechtersensibel zu formulieren, ohne Gender-Sonderzeichen zu verwenden.“ Gemeinsam mit dem BildungsCampus würden aktuell entsprechende Fortbildungsveranstaltungen für die Beschäftigten der Stadtverwaltung entwickelt.


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