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Nachhaltiger Badespaß auf Zeit:
Zuffenhausen bekommt innovativen mobilen Ersatz während Bauzeit des neuen Hallenbads
Stuttgart hat bereits einige ganz besondere Badeanstalten zu bieten: die Cannstatter Thermalbäder, das Inselbad in Untertürkheim oder den umgebauten Schiffscontainer zum Schwimmenlernen, der auf dem Gelände des TV Cannstatt steht.
Und bald wird die Landeshauptstadt um eine weitere Bäderattraktion reicher sein. Anfang 2026 soll das weltweit erste Hallenbad in Holzmodulbauweise aufgebaut werden. Während ein neues Hallenbad für die Zuffenhausener gebaut wird, können kleine und große Wasserratten Badespaß in einem innovativen und mobilen Hallenbad genießen.
Bad ist jederzeit ab- und aufbaubar
Der Planungsansatz von POOL out of the BOX, ein temporäres, modulares und rückbaubares Hallenbad, hat das Stuttgarter Hochbauamt überzeugt. Mit ihrem Konzept „Designed for Disassembly“ gewann das Heidenheimer Unternehmen das Vergabeverfahren für ein neues städtisches Hallenbad. Die für den späteren Ab- und Wiederaufbau entwickelte Bauweise mit nahezu kompletter Vorfertigung im Werk, ermöglicht es, das Bad an verschiedenen Standorten im Stuttgarter Stadtgebiet zu errichten, abzubauen, umzuziehen und erneut aufzustellen – und das in kurzer Zeit, erklärt Joachim Maier, der Geschäftsführer der Firma POOL out of the BOX, die auf Bäder in Holzbauweise im öffentlichen Raum spezialisiert ist.
Somit könnten den Bürgerinnen und Bürgern Ersatzwasserflächen bereitgestellt werden, während marode Bäder saniert oder, wie in Zuffenhausen, neue gebaut werden. Aber auch wenn eine Kommune ein neues Bad für Schulen und Vereine benötige, sei das Hallenbad in Holzmodulbauweise eine schnelle und nachhaltige Lösung. Das Bad ist mit einem 25- Meter-Becken, fünf Bahnen und einem Teil-Hubboden ausgestattet. Die qualitativ hochwertige und nachhaltige Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad ermögliche kurze Bauzeiten und biete eine Alternative zum klassischen Bauverfahren, so Maier.
„Damit sind wir auf dem Weg, die Ziele des Green-Deals und die Anforderungen der EU-Taxonomie zu erfüllen, und entsprechen somit dem Cradle-to-Cradle-Prinzip.“
Als erster Standort für das modulare Bad wurde der Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen ausgewählt. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant.
Nach Errichtung des Neubaus des Hallenbades in dem Stuttgarter Stadtbezirk, also einige Jahre später, soll das Bad umziehen, um in Möhringen in der Bauphase das Schwimmen zu ermöglichen.
Danach wird es in Untertürkheim an seinem Zielstandort endgültig errichtet werden.
Aus Sicht von Ernst Ulrich Tillmanns, dem Geschäftsführenden Gesellschafter 4a Architekten GmbH, ist die Holzmodulbauweise ein „zukunftsweisendes Konzept“. Für sie als Architekten, die seit über 30 Jahren im Bäderbau erfahren sind, sei es zudem eine spannende Aufgabe, die gestalterischen, funktionalen und technischen Anforderungen eines Bades auf ein Modulbaukonzept zu übertragen. „Nachdem das Gesamtkonzept für das modulare Bad steht, machen wir uns nun an die gestalterische Ausarbeitung im Detail.“
Von Eva Herrschmann - Stuttgarter Wochenblatt 28./29. Juni 2024.
Mit freundlicher Genehmigung.
Abb.: Der Standort des mobilen Hallenbads soll hier in Zuffenhausen am Wochenmarkt sein. Foto: Stuttgarter Wochenblatt, z
Foto oben: Strahlende Gesichter bei der Vertragsunterzeichnung für das mobile Bad für Stuttgart (v.l.n.r.): Peter Holzer, Hochbauamt Stuttgart, Joachim Maier, POOL out of the BOX GmbH, Hendrik Biesenbach, Hochbauamt Stuttgart, und Alexander Albrand, Stuttgarter Bäder. Foto: z